Ostern – Ein Fest mit vielen Traditionen

Ostern

Verschiedene Wege führen uns zu Ostern und den vielen Bräuchen rund um das Fest: Da sind zum einen die Frühlingsfeste aus der Zeit, als die Menschen in Europa an viele Götter glaubten. Der Winter wurde mit Feuer und Lärm vertrieben. Der Frühling, das Erwachen der Natur, wurde mit Opfergaben, Tanz und Gesang begrüßt. Zum anderen finden wir im Osterfest auch Bräuche des jüdischen Passahfestes, mit dem die Juden – wie es im Alten Testament geschrieben steht – den Auszug ihres Volkes aus Ägypten und das Ende der Sklaverei auch heute noch feiern. Als Drittes stammen viele Bräuche aus dem christlichen Osterfest, das an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten erinnert.

OstereierDas Ei war schon immer ein Symbol für die Fruchtbarkeit, das Leben und den Neuanfang. Für die Christen ist das Ei das Zeichen der Auferstehung. Im Mittelalter bezahlten die Bauern die Pacht für das Land, das sie bestellten, oft mit Eiern. Das Verschenken von bunten Ostereiern soll Glück bringen. Das Verstecken der Ostereier wurde erstmals 1682 erwähnt.
GründonnerstagAm Gründonnerstag nahm Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern. Er wurde noch am selben Tag verraten und verhaftet. Für die katholische Kirche beginnt mit Gründonnerstag die Dreitagefeier, in der an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi gedacht wird. Grün beschreibt in diesem Wort deshalb auch nicht die Farbe, sondern meint “grona”, das mittelhochdeutsche Wort für “weinen”, weil Jesus verhaftet wurde.
KarfreitagDas ist der Tag an dem Jesus gekreuzigt wurde. Es ist ein sehr trauriger Tag für die Christen. In vielen Orten läuten deshalb auch keine Kirchenglocken. In den Messen und Gottesdiensten ertönen weder Orgelmusik noch Kirchenlieder.
KarsamstagOft wird dieser Tag schon als Ostersamstag bezeichnet, im christlichen Glauben gehört er jedoch noch nicht zu Ostern.
OstersonntagAm Sonntag entdeckten die Frauen das leere Grab Jesu Christi. Es ist der Tag an dem Jesus von den Toten auferstanden ist. Das ist der Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Bereits in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag beginnen in den Kirchen die Feiern des Lebens, denn der Tod ist von Gott besiegt worden. Mit der Osternacht fängt die Osterzeit an, die nun 50 Tage bis Pfingsten dauern wird.
Ostermesse
in Rom
Zehntausende katholische Christen feiern zusammen mit dem Papst, dem Oberhaupt der katholischen Kirche, am Ostersonntag eine Messe auf dem Petersplatz in Rom. An diesem Tag erteilt der Papst den Segen “Urbi et Orbi”, das heißt der Stadt und dem Erdkreis.
OstermontagMit der Auferstehung beginnt das Leben neu, deshalb werden nach den langen Tagen der Trauer Spaziergänge und Ausflüge gemacht. In den Guten Nachrichten der Emmausjünger wird davon berichtet, daher nennt man diese Ausflüge auch Emmausgang.
OsterkerzeIn der Osternacht wird eine brennende Kerze in die dunkle Kirche getragen. Sie soll zeigen, dass Jesus Christus das Licht in die Welt gebracht hat.
OsterfeuerAuch das Osterfeuer ist das Zeichen des Lichts. Es ist nur sehr viel größer als eine Kerze. Mittlerweile werden fast überall in Deutschland an Ostern große Feuer entzündet. Im Norden Deutschlands und in den skandinavischen Ländern sollen mit den Osterfeuern böse Geister und der Winter vertrieben werden.
OsterradIn der Alpenregion werden in der Osternacht riesige Strohräder in Brand gesetzt und die Berge und Hügel hinuntergerollt. Damit soll eine reiche Ernte im Jahr gesichert werden.
OsterwasserBesonders zu Ostern und Pfingsten finden Taufgottesdienste statt. Das Wasser, mit dem getauft wird, ist durch das Kreuz in der Osternacht gesegnet worden.
Gesegnete
Ostereier
Nach der langen Fastenzeit vor Ostern wurde mit hart gekochten, bemalten Eiern, einem Osterfladen und der Osterbutter in den Kirchen das Fasten “gebrochen”, d.h. die Menschen durften wieder alles essen. Zuvor wurden die Speisen gesegnet. Bei den orthodoxen Christen ist es Brauch, dass die Gläubigen die gesegneten Eier nach dem Gottesdienst mit dem Ausruf ”Christus ist auferstanden!” gegeneinander schlagen, denn das soll Glück bringen.
OsterlammDer Brauch, an Ostern eine Lammspeise zu essen, stammt vom jüdischen Passahfest ab. Mit dem Blut eines Lammes malten die Juden vor ihrem Auszug aus Ägypten ein Kreuzzeichen an ihre Türen. Es war ein Schutzzeichen. Gott verschonte so die erstgeborenen Söhne der jüdischen Familien, als er als zehnte Plage zu den Ägyptern kam. Im Alten Testament kannst du diese Geschichte im 2. Buch Mose nachlesen. Das Lamm ist aber auch ein Symbol für Jesus Christus, denn Jesus wurde für die Sünden der Menschen gekreuzigt. Mit seinem Tod hat er alle Schuld auf sich genommen und Gott mit den Menschen versöhnt.
Osterfladen
oder Osterbrot
Nicht alle Menschen konnten sich früher ein Lamm leisten. Stattdessen wurde aus einem süßen Teig ein Lamm gebacken.
OsterprozessionIn Südeuropa und Südamerika finden Umzüge der Gemeinden statt, die den Leidensweg Jesu Christi nacherzählen. Neben der Jesusfigur am Kreuz werden auch Heiligenfiguren durch die Städte und Dörfer getragen.